Energieeffizienzklasse Ihres Hauses berechnen – Das müssen Sie wissen


Die Energieeffizienzklasse eines Hauses spielt im Zeitalter steigender Energiekosten eine immer wichtigere Rolle. Sie gibt Auskunft über den Energieverbrauch Ihres Gebäudes und hilft Ihnen, die Heizkosten langfristig zu senken.
Mit dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) wurden in Deutschland klare Standards für die Energieeffizienz von Immobilien festgelegt, die sowohl bei Neubauten als auch bei Bestandsgebäuden relevant sind. Der Energieausweis ordnet Ihr Haus auf einer Skala von A+ bis H ein und macht den Endenergieverbrauch pro Quadratmeter Wohnfläche transparent.
Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Energieeffizienzklasse Ihres Hauses ermitteln können und welche Faktoren wie Wärmedämmung, Heizungsanlage und erneuerbare Energien den Energiebedarf beeinflussen. Eine gute Energieeffizienz erhöht nicht nur den Wert Ihrer Immobilie, sondern eröffnet auch Möglichkeiten für KfW-Förderungen bei energetischen Sanierungsmaßnahmen.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Energieeffizienzklassen für Häuser reichen von A+ (höchste Effizienz, 0-30 kWh/m² pro Jahr) bis H (niedrigste Effizienz, über 250 kWh/m² pro Jahr) und sind im Energieausweis dokumentiert.
- Die Energieeffizienzklasse wird anhand des Endenergiebedarfs und Primärenergiebedarfs berechnet, wobei Faktoren wie Gebäudedämmung, Heizungsanlage, erneuerbare Energien und Bausubstanz berücksichtigt werden.
- Neubauten müssen seit 2023 mindestens die Effizienzklasse A (Effizienzhaus 55) erreichen, während ältere unsanierte Gebäude häufig in den Klassen F bis H liegen.
- Durch energetische Sanierungsmaßnahmen wie Wärmedämmung, Fensteraustausch und Heizungsmodernisierung kann die Energieeffizienzklasse verbessert werden, wofür KfW-Fördermittel zur Verfügung stehen.
- Eine bessere Energieeffizienzklasse führt zu niedrigeren Heizkosten (von ca. 3 €/m² bei A+ bis über 60 €/m² bei H) und steigert den Immobilienwert erheblich.
Was sind Energieeffizienzklassen für Häuser?
Die Energieeffizienzklassen beim Haus geben Aufschluss darüber, wie viel Energie ein Gebäude verbraucht. Sie reichen von A+ (sehr effizient) bis H (ineffizient) und sind ein wichtiger Indikator für die energetische Qualität einer Immobilie.
Wofür brauchen wir überhaupt diese Einteilung? Ganz einfach: Je besser die Energieeffizienzklasse, desto weniger Energie wird fürs Heizen, Warmwasser und Lüftung benötigt. Das spart nicht nur Geld, sondern schont auch die Umwelt. Auf der Skala von A+ bis H sieht man sofort, wie gut ein Haus abschneidet.
Die Energieeffizienzklasse zeigt den jährlichen Energiebedarf oder Energieverbrauch pro Quadratmeter Wohnfläche in Kilowattstunden an. Diese Kennzahl macht Häuser untereinander vergleichbar – egal ob Neubau oder Altbau. Der Wert wird im Energieausweis dokumentiert, der bei Verkauf oder Vermietung vorgelegt werden muss.
Ich habe letztes Jahr selbst erlebt, wie wichtig diese Einstufung ist. Beim Kauf meines Hauses war die Energieeffizienzklasse D ausschlaggebend für meine Entscheidung. Nicht perfekt, aber mit Potential für Verbesserungen!
Übersicht der Energieeffizienzklassen von A+ bis H
Die Energieeffizienzklassen für Gebäude sind in neun Stufen unterteilt. Jede Klasse steht für einen bestimmten Energieverbrauch pro Quadratmeter und Jahr.
Übersicht der Energieeffizienzklassen für Wohngebäude:
Klasse | Energieverbrauch (kWh/m² pro Jahr) | Typische Gebäude | Ungefähre Heizkosten |
---|---|---|---|
A+ | 0-30 | Passivhaus, KfW-Effizienzhaus 40 | ca. 3 €/m² |
A | 30-50 | 3-Liter-Haus, KfW 55 | ca. 8 €/m² |
B | 50-75 | Neubau nach EnEV 2014 | ca. 13 €/m² |
C | 75-100 | Neubau-Mindeststandard | ca. 18 €/m² |
D | 100-130 | Gut sanierte Altbauten | ca. 24 €/m² |
E | 130-160 | Teilweise sanierter Altbau | ca. 30 €/m² |
F | 160-200 | Unsanierte Altbauten | ca. 37 €/m² |
G | 200-250 | Minimal sanierte Altbauten | ca. 47 €/m² |
H | >250 | Unsanierte Gebäude vor 1977 | >60 €/m² |
Die Klassen A+ bis B (grün) stehen für besonders energieeffiziente Gebäude. Die Klassen C bis E (gelb) repräsentieren den mittleren Bereich. Die Klassen F und G (orange) sowie Klasse H (rot) kennzeichnen Häuser mit hohem Energieverbrauch.
Ein Haus in Klasse A verbraucht bis zu achtmal weniger Energie als ein Haus in Klasse H! Denken Sie daran: Die Farbskala von Grün über Gelb bis Rot macht die Einordnung besonders anschaulich.
Seit 2023 müssen Neubauten übrigens mindestens dem Standard Effizienzhaus 55 entsprechen, was ungefähr der Klasse A entspricht. Die energetischen Anforderungen werden also immer strenger!
Bedeutung der Energieeffizienzklasse für Ihr Gebäude
Die Energieeffizienzklasse von Häusern ist mehr als nur ein Buchstabe. Sie beeinflusst direkt Ihren Geldbeutel und den Wert Ihrer Immobilie! Lassen Sie mich erklären, warum.
Erstens sagt die Energieeffizienzklasse Ihres Hauses viel über Ihre monatlichen Energiekosten aus. Ein Wohngebäude mit Effizienzklasse D verursacht etwa dreimal höhere Heizkosten als ein vergleichbares Haus der Klasse A. Bei 100 Quadratmetern Wohnfläche können das jährlich über 1.600 Euro Unterschied sein!
Zweitens hat die Einstufung massive Auswirkungen auf den Immobilienwert. Beim Kauf oder Verkauf kann der Unterschied zwischen einer guten und schlechten Energieeffizienzklasse den Preis um bis zu 20% beeinflussen. Potenzielle Käufer schauen heute genau hin, wie hoch der Energieverbrauch im Haus ist.
Drittens werden die gesetzlichen Anforderungen immer strenger. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt vor, dass bei Sanierungen bestimmte energetische Mindeststandards eingehalten werden müssen. Häuser mit einer schlechten Einordnung (F, G oder H) werden in Zukunft wahrscheinlich sanierungspflichtig.
Aus meiner Beraterpraxis weiß ich: Viele Hausbesitzer unterschätzen, welches Sparpotential in einer Verbesserung ihrer Energieeffizienzklasse steckt. Eine Investition in die energetische Sanierung zahlt sich oft schon nach wenigen Jahren aus.
Faktoren, die die Energieeffizienz eines Hauses beeinflussen
Wie energieeffizient ein Haus ist, hängt von vielen Faktoren ab. Die gute Nachricht: An den meisten Stellschrauben können Sie drehen!
Der Hauptfaktor ist zweifellos die Gebäudehülle – also Wände, Dach, Fenster und Böden. Eine gute Dämmung reduziert Wärmeverluste enorm. Ein schlecht gedämmtes Haus verliert bis zu 35% der Wärme über die Außenwände. Dicht schließende Fenster mit Mehrscheiben-Isolierglas können den Wärmeverlust gegenüber alten Einfachverglasung um bis zu 70% senken!
Die Heizungsanlage spielt ebenfalls eine zentrale Rolle. Moderne Brennwertkessel arbeiten deutlich effizienter als alte Standardheizungen. Wärmepumpen und andere Systeme mit erneuerbaren Energien können den Primärenergieverbrauch drastisch reduzieren.
Auch die Lüftung beeinflusst die Energiebilanz. Kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung kann bis zu 90% der Wärme aus der Abluft zurückgewinnen.
Die Warmwasserbereitung macht etwa 12-15% des Energieverbrauchs aus. Effiziente Systeme und kurze Leitungswege reduzieren den Energiebedarf.
Hab’s selbst erlebt: Nach dem Austausch unserer alten Heizung gegen eine moderne Wärmepumpe mit Fußbodenheizung ist der Energieverbrauch um fast 40% gesunken! Die Investition war nicht klein, aber die Einsparung über die Jahre wird sie mehr als ausgleichen.
Energetische Sanierung und Gebäudedämmung
Bei der energetischen Sanierung dreht sich vieles um die richtige Dämmung des Gebäudes. Warum? Weil hier das größte Einsparpotenzial liegt. Ein gut gedämmtes Haus verbraucht weniger Energie, senkt die Heizkosten und verbessert die Energieeffizienzklasse erheblich.
Die Dämmung der Außenwände bringt die größten Effekte. Je nach Bausubstanz kommen verschiedene Systeme in Frage – von der Außendämmung über Kerndämmung bis zur Innendämmung. Bei einem typischen Altbau kann eine fachgerechte Wanddämmung den Energieverbrauch um 20-30% reduzieren.
Die Dämmung der obersten Geschossdecke oder des Daches ist oft die einfachste und kostengünstigste Maßnahme. Hier entweicht bei ungedämmten Häusern bis zu 20% der Wärme. In meiner Praxis habe ich erlebt, dass sich diese Investition manchmal schon nach 3-4 Jahren amortisieren kann.
Nicht vergessen: Auch die Kellerdecke oder der Boden zum Erdreich sollten gedämmt werden. Etwa 10% der Wärmeverluste erfolgen hier.
Beim Austausch von Fenstern sollten Sie auf den U-Wert achten – je niedriger, desto besser. Moderne Dreifachverglasung erreicht Werte unter 0,8 W/(m²K), während alte Fenster oft bei 3,0 oder höher liegen.
Wichtig ist der Gesamtansatz: Einzelmaßnahmen bringen zwar Verbesserungen, aber erst das Zusammenspiel macht’s perfekt. Eine fachkundige Energieberatung hilft, die richtigen Prioritäten zu setzen.
“Hab letztes Jahr mein Haus aus den 70ern gedämmt – jetzt brauche ich nur noch halb so viel Heizöl. Die Rechnung is von 2.800 auf 1.400 Euro gefallen. Hätt’ ich früher machen sollen!”
Heizungsanlage und erneuerbare Energien
Die Heizungsanlage ist das Herzstück der Gebäudetechnik und entscheidend für die Energieeffizienzklasse eines Hauses. Eine neue Heizung kann den Verbrauch deutlich senken und die Effizienz steigern.
Moderne Brennwerttechnik nutzt auch die Wärme aus den Abgasen und erreicht Wirkungsgrade von bis zu 98%. Im Vergleich dazu arbeiten ältere Kessel oft mit nur 70-80% Effizienz – ein enormes Einsparpotential für Ihre Heizkosten!
Wärmepumpen sind besonders effizient und nutzen erneuerbare Energien aus Luft, Erdreich oder Grundwasser. Mit einer Kilowattstunde Strom erzeugen sie je nach System 3-5 Kilowattstunden Wärmeenergie. Besonders in Kombination mit einer Photovoltaikanlage wird das System noch umweltfreundlicher.
Auch Solarthermie lohnt sich: Sie kann 60% des jährlichen Warmwasserbedarfs und bis zu 30% der Heizenergie liefern. Die Integration in bestehende Systeme ist meist problemlos möglich.
Biomasseanlagen wie Pelletheizungen arbeiten CO₂-neutral und sind eine gute Alternative in Gebieten ohne Gasanschluss. Die Betriebskosten liegen oft deutlich unter denen von Öl- oder Gasheizungen.
Bei der Planung sollte die Heizungsanlage immer auf die Gebäudedämmung abgestimmt werden. Ein überdimensioniertes System arbeitet ineffizient und verbraucht unnötig Energie.
Mein Praxistipp: Lassen Sie sich von einem unabhängigen Energieberater beraten, welches System für Ihr Gebäude am besten geeignet ist. Die Investition in eine effiziente Heizungsanlage amortisiert sich durch die Einsparungen und steigert gleichzeitig den Wert Ihrer Immobilie.
Wie wird die Energieeffizienzklasse berechnet?
Die Berechnung der Energieeffizienzklasse eines Hauses folgt klaren Regeln, die im Gebäudeenergiegesetz (GEG) festgelegt sind. Früher galt die Energieeinsparverordnung (EnEV), die 2020 ins GEG überführt wurde.
Grundsätzlich werden zwei Werte ermittelt: der Energiebedarf und der Energieverbrauch. Der Energiebedarf ist ein rechnerischer Wert, der auf Basis der baulichen Eigenschaften berechnet wird. Der Energieverbrauch hingegen basiert auf dem tatsächlichen Verbrauch der letzten Jahre.
Für die Einstufung wird der Endenergiebedarf in Kilowattstunden pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr (kWh/m²a) berechnet. Dieser Wert zeigt, wie viel Energie fürs Heizen, für Warmwasser und gegebenenfalls für Lüftung und Kühlung benötigt wird.
Die Berechnung erfolgt in mehreren Schritten:
- Erfassung aller relevanten Gebäudedaten (Baujahr, Größe, Konstruktion)
- Bewertung der Wärmedämmung (U-Werte der Bauteile)
- Analyse der Heizungsanlage und Warmwasserbereitung
- Berücksichtigung erneuerbarer Energien
- Vergleich mit einem Referenzgebäude
Je nach Ergebnis wird das Haus in eine der Effizienzklassen von A+ bis H eingeordnet. Diese Einstufung wird im Energieausweis dokumentiert.
Ich erstelle beruflich seit über 10 Jahren Energieausweise und sehe immer wieder: Zwei baugleiche Häuser können unterschiedliche Energieeffizienzklassen haben, nur weil sie anders beheizt werden oder unterschiedlich saniert wurden. Deswegen sind die Details bei der Berechnung so wichtig!
Energiebedarf und Energieverbrauch ermitteln
Bei der Ermittlung der Energieeffizienzklasse eines Hauses spielen Energiebedarf und Energieverbrauch zentrale Rollen – doch sie sind nicht dasselbe! Der Unterschied ist wichtig für Ihre Einordnung.
Der Energiebedarf ist ein theoretischer Wert, der anhand bauphysikalischer Berechnungen ermittelt wird. Er gibt an, wie viel Energie ein Gebäude unter standardisierten Bedingungen benötigen sollte. Diese Bedarfsberechnung berücksichtigt:
- Wärmedämmstandard der Gebäudehülle
- Effizienz der Heizungsanlage
- Wärmebrücken und Luftdichtheit
- Solare Gewinne durch Fenster
- Art der Warmwasserbereitung
Der Energieverbrauch hingegen spiegelt den tatsächlichen Energieverbrauch der letzten drei Jahre wider. Er wird aus den Verbrauchsdaten für Heizung und Warmwasser ermittelt und in Kilowattstunden pro Quadratmeter Wohnfläche ausgedrückt. Dieser Wert wird durch das Nutzerverhalten stark beeinflusst.
Ein Beispiel: Eine Familie, die sparsam heizt und wenig Warmwasser verbraucht, kann in einem energetisch mittelmäßigen Haus einen niedrigeren Verbrauch haben als eine verschwenderische Familie in einem gut gedämmten Haus.
Für den Energieausweis kann je nach Gebäudetyp und Alter entweder der bedarfs- oder der verbrauchsbasierte Wert verwendet werden. Bei Neubauten ist immer eine Bedarfsberechnung erforderlich.
Die Umrechnung in die Energieeffizienzklasse erfolgt nach festen Tabellen. So entspricht beispielsweise ein Endenergieverbrauch von 50-75 kWh pro Quadratmeter und Jahr der Klasse B, während 160-200 kWh/m² in die Klasse F fallen.
Berechnung nach GEG und KfW-Standards
Die Berechnung der Energieeffizienzklasse wird seit 2020 nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) durchgeführt. Das GEG hat die frühere Energieeinsparverordnung (EnEV) abgelöst und vereint verschiedene Regelwerke zur Energieeffizienz von Gebäuden.
Das GEG schreibt vor, wie der Energiebedarf zu ermitteln ist. Dafür gibt es komplexe Berechnungsverfahren, die meist mit spezieller Software durchgeführt werden. Die wesentlichen Parameter sind:
- Transmissionswärmeverluste der Gebäudehülle
- Lüftungswärmeverluste
- Solare und interne Wärmegewinne
- Anlagentechnik mit Erzeugung, Verteilung und Speicherung
Parallel dazu existieren die KfW-Standards, die vor allem für Förderungen wichtig sind. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) definiert verschiedene Effizienzhausstufen wie KfW 40, KfW 55 oder KfW 70. Die Zahl gibt an, wie viel Prozent des Energiebedarfs das Haus im Vergleich zum Referenzgebäude nach GEG verbrauchen darf.
Ein KfW-Effizienzhaus 55 darf beispielsweise nur 55% der Energie des Referenzgebäudes benötigen. Je kleiner die Zahl, desto energieeffizienter ist das Haus. Diese KfW-Standards korrespondieren mit den Energieeffizienzklassen:
- KfW 40: entspricht etwa Klasse A+
- KfW 55: entspricht etwa Klasse A
- KfW 70: entspricht etwa Klasse B
Für die Berechnung wird ein sogenanntes Referenzgebäude herangezogen. Dieses hat die gleiche Geometrie, Ausrichtung und Nutzfläche wie das zu bewertende Gebäude, erfüllt aber genau die Mindestanforderungen des GEG.
Ich hatte letzte Woche einen Kunden, dessen Haus nach Sanierung vom KfW-Effizienzhaus 100 (Klasse C) zum KfW-Effizienzhaus 55 (Klasse A) aufstieg. Seine Förderung betrug über 75.000 Euro – das hat die Investition deutlich erträglicher gemacht!
Wie finde ich die Energieeffizienzklasse meines Hauses?
Wie finde ich die Energieeffizienzklasse meines Hauses? Diese Frage stellen sich viele Eigentümer. Der einfachste Weg führt über den Energieausweis. Dieses Dokument enthält alle relevanten Informationen zur energetischen Qualität Ihres Gebäudes.
Falls Sie bereits einen Energieausweis haben, finden Sie die Energieeffizienzklasse auf der ersten Seite in Form eines farbigen Balkens von Grün (A+) bis Rot (H). Ein Pfeil markiert, wo Ihr Haus eingestuft ist.
Besitzen Sie noch keinen Energieausweis, müssen Sie einen ausstellen lassen. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten:
- Bedarfsausweis: Basiert auf einer detaillierten Berechnung der baulichen und technischen Eigenschaften. Kostet zwischen 300 und 600 Euro, ist aber präziser.
- Verbrauchsausweis: Basiert auf dem tatsächlichen Energieverbrauch der letzten drei Jahre. Kostet etwa 100 bis 300 Euro, ist schneller zu erstellen.
Der Ausweis darf nur von qualifizierten Fachleuten wie Energieberatern, Architekten oder Ingenieuren mit entsprechender Zusatzqualifikation erstellt werden.
Alternativ können Sie sich an die Deutsche Energie-Agentur (dena) oder lokale Energieberatungsstellen wenden. Viele Städte bieten auch geförderte Beratungen an.
Hab letztes Jahr selbst einen Energieausweis erstellen lassen. War überrascht, dass mein Haus trotz Baujahr 1985 nach einigen Sanierungen eine Energieeffizienzklasse D erreicht hat – besser als erwartet!
Der Energieausweis als Informationsquelle
Der Energieausweis ist Ihr wichtigstes Dokument, wenn es um die Energieeffizienzklasse Ihres Hauses geht. Er liefert nicht nur die Effizienzklasse, sondern viele weitere wertvolle Informationen über die energetische Qualität Ihres Gebäudes.
Was enthält der Energieausweis?
Auf der ersten Seite sehen Sie die farbige Effizienzskala mit der Einordnung Ihres Hauses. Daneben finden Sie den Endenergiebedarf oder -verbrauch in kWh pro Quadratmeter und Jahr. Der Ausweis zeigt außerdem:
- Energieträger für Heizung und Warmwasser
- CO₂-Emissionen des Gebäudes
- Baujahr und Gebäudetyp
- Modernisierungsempfehlungen
Der Energieausweis ist 10 Jahre gültig und muss bei Verkauf oder Vermietung vorgelegt werden. Seit 2014 müssen sogar schon in Immobilienanzeigen Angaben zur Energieeffizienz gemacht werden.
“Letzte Woche hat mich ein Kunde angerufen, der seinen Energieausweis beim Umzug verloren hatte. Ein neuer musste her – innerhalb von drei Tagen, weil ein Kaufinteressent sein Haus besichtigen wollte. Die Eile hat ihn 50 Euro Expressaufschlag gekostet.”
Es gibt zwei Arten von Energieausweisen:
- Bedarfsausweis: Basiert auf einer technischen Analyse des Gebäudes
- Verbrauchsausweis: Basiert auf dem gemessenen Energieverbrauch
Der Bedarfsausweis ist zuverlässiger, da er unabhängig vom Nutzerverhalten ist. Bei Wohngebäuden mit weniger als 5 Wohneinheiten, die vor 1977 erbaut und nicht auf neueren Standard saniert wurden, ist ein Bedarfsausweis Pflicht.
Für Neubauten muss immer ein Bedarfsausweis erstellt werden. Hier wird geprüft, ob die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) eingehalten werden.
Verbesserung der Energieeffizienzklasse durch Sanierung
Die Verbesserung der Energieeffizienzklasse durch gezielte Sanierungsmaßnahmen bringt mehrfachen Nutzen: niedrigere Heizkosten, mehr Wohnkomfort und eine Wertsteigerung Ihrer Immobilie.
Wie stark die Energieeffizienzklasse verbessert werden kann, hängt vom Ausgangszustand ab. Ein unsanierter Altbau der Klasse G oder H kann durch umfassende Maßnahmen oft bis in die Klasse B oder sogar A aufsteigen. Das bedeutet eine Energieeinsparung von bis zu 80%!
Typische Sanierungsmaßnahmen umfassen:
- Dämmung der Gebäudehülle (Außenwände, Dach, Kellerdecke)
- Austausch alter Fenster gegen moderne Wärmeschutzverglasung
- Erneuerung der Heizungsanlage, idealerweise mit Einbindung erneuerbarer Energien
- Installation einer kontrollierten Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung
- Optimierung der Warmwasserbereitung
Die Maßnahmen sollten immer aufeinander abgestimmt sein. Ein Sanierungsfahrplan hilft, die richtigen Prioritäten zu setzen und die Arbeiten in sinnvoller Reihenfolge durchzuführen.
Aus meiner Berufserfahrung kann ich sagen: Eine gute Dämmung ist die Basis jeder energetischen Sanierung. Erst wenn die Gebäudehülle optimiert ist, macht es Sinn, in eine neue Heizungsanlage zu investieren.
Bei einem meiner Kunden konnte die Energieeffizienzklasse von F auf C gehoben werden. Seine Heizkosten sanken von 2.500 auf unter 1.000 Euro pro Jahr – bei einer Wohnfläche von 120 Quadratmetern. Die Investition von 45.000 Euro wurde durch Fördergelder um 15.000 Euro reduziert.
Wichtig: Lassen Sie sich vor jeder Sanierung von einem qualifizierten Energieberater beraten, um die wirkungsvollsten Maßnahmen für Ihr spezifisches Gebäude zu identifizieren.
KfW-Förderung für Effizienzhäuser
Die KfW-Förderung für Effizienzhäuser ist ein mächtiges Instrument, um energetische Sanierungen zu finanzieren. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) unterstützt Hausbesitzer mit attraktiven Zuschüssen und zinsgünstigen Krediten.
Je besser die angestrebte Energieeffizienzklasse, desto höher fallen die Förderbeträge aus. Das lohnt sich! Für ein KfW-Effizienzhaus 55 (entspricht etwa Energieeffizienzklasse A) können Sie bis zu 25% der förderfähigen Kosten als Zuschuss erhalten.
Die KfW unterscheidet verschiedene Effizienzhausstufen:
- KfW 40 Plus: Höchste Effizienz, entspricht etwa Klasse A+
- KfW 40: Sehr hohe Effizienz, entspricht etwa Klasse A+
- KfW 55: Hohe Effizienz, entspricht etwa Klasse A
- KfW 70: Gute Effizienz, entspricht etwa Klasse B
- KfW 85: Mittlere Effizienz, entspricht etwa Klasse C
Die Zahl gibt an, wie viel Prozent Energie das Haus im Vergleich zum Referenzgebäude verbrauchen darf. Ein KfW 55-Haus verbraucht also nur 55% der Energie des Referenzgebäudes.
“Letztes Jahr hab ich nen Kunden betreut, der hat sein Haus von 1962 komplett saniert. Mit ‘ner Investition von 180.000 Euro hat er’s von Klasse G auf B gebracht. Die KfW-Förderung hat ihm 60.000 Euro Zuschuss gebracht – ein Drittel der Kosten!”
Um KfW-Förderung in Anspruch zu nehmen, müssen Sie vor Beginn der Sanierung einen Förderantrag stellen. Wichtig ist auch die Einbindung eines zugelassenen Energieeffizienz-Experten, der die Maßnahmen plant und ihre Umsetzung bestätigt.
Die Förderung umfasst:
- Dämmung der Gebäudehülle
- Erneuerung der Fenster und Außentüren
- Installation oder Erneuerung der Heizungsanlage
- Einbau einer Lüftungsanlage
- Optimierung der Wärmeverteilung
Zusätzlich werden die Kosten für Planung und Baubegleitung bezuschusst. Informieren Sie sich über aktuelle Programme – die Konditionen ändern sich gelegentlich.
Einfluss der Energieeffizienzklasse auf Heizkosten und Immobilienwert
Die Energieeffizienzklasse eines Hauses wirkt sich direkt auf zwei wichtige Faktoren aus: Ihre monatlichen Heizkosten und den Wert Ihrer Immobilie. Diese Zusammenhänge werden oft unterschätzt.
Bei den Heizkosten ist der Effekt unmittelbar spürbar. Ein Einfamilienhaus mit 150 m² Wohnfläche in Energieeffizienzklasse F oder G kann leicht jährliche Heizkosten von 3.000 bis 4.500 Euro verursachen. Das gleiche Haus in Klasse B hingegen kommt vielleicht nur auf 1.500 Euro. Über 20 Jahre gerechnet macht das einen Unterschied von bis zu 60.000 Euro!
Die konkreten Zahlen hängen natürlich von aktuellen Energiepreisen ab, aber der Trend ist eindeutig: Je besser die Energieeffizienzklasse, desto weniger Energie wird verbraucht, desto niedriger sind die Heizkosten.
Beim Immobilienwert zeigt sich ein ähnliches Bild. Energieeffiziente Gebäude erzielen deutlich höhere Verkaufspreise und lassen sich schneller vermarkten. Studien belegen, dass der Wert einer Immobilie pro verbesserte Energieeffizienzklasse um 3-8% steigen kann. Bei einem Hauswert von 400.000 Euro bedeutet das bis zu 32.000 Euro Wertsteigerung!
Auch die Vermietbarkeit profitiert von einer guten Energieeffizienzklasse. Mieter achten zunehmend auf die Nebenkosten – ein effizientes Haus ist daher attraktiver und rechtfertigt höhere Kaltmieten.
War neulich bei einer Bewertung, wo zwei fast identische Häuser in der gleichen Straße völlig unterschiedliche Preise erzielten. Der Unterschied? Das eine Haus hatte Energieeffizienzklasse C, das andere F. Der Preisunterschied lag bei fast 15%!
Investitionen in die energetische Sanierung zahlen sich also doppelt aus: durch laufende Einsparungen bei den Heizkosten und durch die Wertsteigerung der Immobilie. In Zeiten steigender Energiepreise wird dieser Effekt noch verstärkt.
Haben Sie alle gefunden, was Sie gesucht haben?
Super, haben Sie noch etwas zu ergänzen?
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