Ökologisch dämmen mit natürlichen Dämmstoffen


In einer Zeit, in der Energieeffizienz und Umweltschutz immer wichtiger werden, gewinnt das ökologische Dämmen mit natürlichen Dämmstoffen zunehmend an Bedeutung. Die Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen wie Hanf, Schafwolle oder Holzfasern bietet eine nachhaltige Alternative zu konventionellen Dämmmaterialien wie Mineralwolle oder Polystyrol.
Während herkömmliche Dämmstoffe oft energieintensive Produktionsverfahren erfordern und problematische Entsorgungswege mit sich bringen, überzeugen ökologische Dämmmaterialien durch ihre positive Ökobilanz und gesundheitlichen Vorteile. Sie sorgen nicht nur für eine effektive Wärmedämmung Ihres Zuhauses, sondern tragen auch zur CO₂-Reduktion bei und schaffen ein angenehmes, diffusionsoffenes Raumklima, das Schimmelpilzbildung vorbeugt.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Ökologische Dämmstoffe wie Hanf, Schafwolle, Holzfasern, Schilf und Kork stammen aus nachwachsenden Rohstoffen und bieten eine hervorragende Ökobilanz mit niedrigem CO2-Fußabdruck.
 - Naturdämmstoffe sind diffusionsoffen, feuchtigkeitsregulierend und sorgen für ein gesundes Raumklima ohne chemische Ausdünstungen, was sie besonders für allergische Menschen geeignet macht.
 - Die Dämmleistung natürlicher Materialien ist mit konventionellen Dämmstoffen vergleichbar – Wärmeleitfähigkeitswerte liegen zwischen 0,035-0,055 W/mK, wobei Holzfaser und Schafwolle mit 0,035-0,040 W/mK besonders effizient sind.
 - Neben der Wärmedämmung bieten ökologische Dämmstoffe zusätzliche Vorteile wie sommerlichen Hitzeschutz durch hohe Wärmespeicherkapazität und verbesserten Schallschutz.
 - Die Materialauswahl sollte je nach Anwendungsbereich erfolgen: Holzfasern und Seegras eignen sich besonders für Dächer, Hanf und Flachs für Wände, Zellulose und Schafwolle für Hohlräume sowie Kork für Bodenaufbauten.
 
Warum ökologisch dämmen?
Die Entscheidung für ökologische Dämmstoffe ist mehr als nur ein Trend – sie ist eine Investition in unsere Zukunft. Immer mehr Hausbesitzer entscheiden sich bewusst gegen konventionelle Materialien wie Polystyrol oder Mineralwolle. Warum? Weil natürliche Dämmstoffe nicht nur hervorragende Dämmwirkung bieten, sondern auch unsere Umwelt schonen.
In meinen 15 Jahren als Bauberater habe ich einen deutlichen Wandel erlebt. Früher war die Frage nach der Nachhaltigkeit eines Baustoffs eher eine Randnotiz. Heute steht sie oft im Mittelpunkt der Beratungsgespräche. Und das aus gutem Grund!
Ökologisch dämmen bedeutet, Materialien zu verwenden, die aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen oder recycelt werden können. Diese Dämmstoffe verursachen während ihres gesamten Lebenszyklus – vom Anbau über die Produktion bis zur Entsorgung – deutlich weniger Umweltbelastungen als ihre konventionellen Gegenstücke. Die langen Transportwege, die bei herkömmlichen Dämmstoffen oft anfallen, werden bei regionalen Naturprodukten minimiert.
Haben Sie sich jemals Gedanken darüber gemacht, was nach 30 oder 40 Jahren mit Ihrer Dämmung passiert? Bei den meisten natürlichen Dämmstoffen ist die Antwort erfreulich: Sie lassen sich problemlos kompostieren oder recyceln, während viele konventionelle Dämmstoffe als Sondermüll entsorgt werden müssen.
Vorteile ökologischer Dämmstoffe
Naturdämmstoffe bieten zahlreiche Vorteile, die über den reinen Wärmeschutz hinausgehen. Sie schaffen ein gesundes Wohnklima und sind gleichzeitig gut für unseren Planeten.
Der wichtigste Punkt zuerst: Ökologische Dämmstoffe funktionieren! Sie bieten eine Wärmedämmung, die mit konventionellen Materialien absolut mithalten kann. Die Wärmeleitfähigkeit vieler natürlicher Materialien liegt zwischen 0,035 und 0,045 W/mK – vergleichbar mit herkömmlichen Produkten.
Ein weiterer großer Pluspunkt: Natürliche Dämmstoffe können Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben. Diese diffusionsoffene Eigenschaft sorgt für ein angenehmes Raumklima und beugt der Entstehung von Schimmel vor. Besonders in Altbauten, wo Feuchtigkeit oft ein Problem darstellt, ist dies ein unschätzbarer Vorteil.
Nachhaltigkeit und Ökobilanz natürlicher Dämmstoffe
Die Ökobilanz eines Dämmstoffs umfasst seinen gesamten Lebenszyklus – von der Rohstoffgewinnung über Herstellung und Nutzung bis zur Entsorgung. Und hier punkten natürliche Materialien auf ganzer Linie.
Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen wie Hanf, Flachs oder Holzfasern binden während ihres Wachstums Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre. Dieses CO2 bleibt über die gesamte Nutzungsdauer im Baustoff gespeichert. Manche natürliche Dämmstoffe können sogar Schadstoffe aus der Luft binden und so die Raumluftqualität verbessern.
Das Institut Bauen und Umwelt bestätigt in seinen Lebenszyklusanalysen regelmäßig die positive Umweltbilanz ökologischer Dämmmaterialien. Im Vergleich zu konventionellen Dämmstoffen verursachen sie deutlich weniger Treibhausgase bei der Herstellung. Die Rohstoffe wachsen jährlich nach und verbrauchen dabei kaum wertvolle Ressourcen.
Nach dem Ende ihrer Nutzungszeit können viele Naturdämmstoffe kompostiert werden – ein klarer Vorteil gegenüber erdölbasierten Produkten! Ein Beispiel aus meiner Praxis: Bei einer Altbausanierung letztes Jahr konnten wir die alte Strohdämmung einfach auf dem Kompost entsorgen – versuchen Sie das mal mit Styropor!
Verbesserte Energieeffizienz durch ökologische Dämmung
Eine gute Dämmung spart Heizkosten und reduziert den CO2-Ausstoß – egal ob mit konventionellen oder ökologischen Materialien. Der entscheidende Unterschied liegt jedoch in der Gesamtenergiebilanz.
Natürliche Dämmstoffe überzeugen durch ihre ausgezeichneten Dämmeigenschaften. Die Dämmleistung wird durch die Wärmeleitfähigkeit ausgedrückt – je niedriger dieser Wert, desto besser die Dämmwirkung. Schafwolle oder Holzfasern erreichen hier Werte von 0,035 bis 0,040 W/mK, was absolut konkurrenzfähig ist.
Ein oft übersehener Vorteil: Ökologische Dämmstoffe bieten nicht nur im Winter guten Wärmeschutz, sondern auch sommerlichen Hitzeschutz. Dank ihrer hohen Wärmespeicherkapazität halten sie die Hitze draußen und sorgen für angenehme Temperaturen auch an heißen Tagen. In einem von mir betreuten Projekt blieb die Dachgeschosswohnung mit Holzfaserdämmung selbst bei 35°C Außentemperatur angenehm kühl – ohne Klimaanlage!
Die Investition in ökologische Wärmedämmung amortisiert sich durch die eingesparten Heizkosten meist innerhalb weniger Jahre. Dazu kommt: Die meisten natürlichen Dämmstoffe haben eine sehr lange Lebensdauer und behalten ihre Dämmeigenschaften über Jahrzehnte.
Ökologische Dämmstoffe im Vergleich
Die Welt der Naturdämmstoffe ist vielfältig. Jedes Material hat seine eigenen Stärken und idealen Einsatzbereiche. Mit einem direkten Vergleich lassen sich die passenden Materialien für Ihr Projekt finden.
Wichtige Auswahlkriterien für ökologische Dämmstoffe:
- Wärmeleitfähigkeit (Lambda-Wert)
 - Brandschutzklasse
 - Feuchtigkeitsverhalten
 - Verfügbarkeit und regionale Herkunft
 - Preis pro Quadratmeter
 - Anwendungsbereich (Dach, Wand, Boden)
 
Bei der Auswahl sollte man nicht nur auf den Preis schauen. Eine billige Dämmung kann langfristig teuer werden, wenn sie nicht die gewünschten Eigenschaften mitbringt oder früh erneuert werden muss.
| Dämmstoff | Wärmeleitfähigkeit W/mK | Preis pro m² | Besondere Eigenschaften | 
|---|---|---|---|
| Holzfaser | 0,035-0,040 | 7-40 € | Hohe Wärmespeicherkapazität, guter sommerlicher Hitzeschutz | 
| Hanf | 0,040-0,042 | 30-55 € | Antibakteriell, schädlingsresistent, feuchteregulierend | 
| Schafwolle | 0,035-0,040 | 25-45 € | Kann bis zu 30% Feuchtigkeit aufnehmen, schadstoffbindend | 
| Zellulose | 0,038-0,045 | 8-16 € | Aus recyceltem Altpapier, guter Schallschutz | 
Hanf: Vielseitiger Dämmstoff aus nachwachsenden Rohstoffen
Hanf hat sich in den letzten Jahren als echter Allrounder unter den ökologischen Dämmstoffen etabliert. Die Nutzhanfpflanze wächst schnell, benötigt keine Pestizide und lockert mit ihren tiefen Wurzeln den Boden auf – ein Paradebeispiel für nachhaltige Landwirtschaft.
Zur Dämmstoffproduktion werden die holzigen Teile der Pflanze, die Schäbe, sowie die Fasern verwendet. Die fertigen Hanfdämmplatten oder -matten ähneln optisch Mineralwolle, bieten aber zahlreiche ökologische Vorteile.
Was mich an Hanf besonders begeistert: Er wirkt von Natur aus fungizid und braucht keinen chemischen Zusatz gegen Schimmel und Schädlinge. Bei einem Sanierungsprojekt in einem feuchten Keller hat sich die Hanfdämmung hervorragend bewährt – keine Spur von Schimmel, selbst nach mehreren Jahren!
Die Wärmeleitfähigkeit von Hanfdämmung liegt bei etwa 0,040 W/mK, was für eine effektive Wärmedämmung sorgt. Die Kosten bewegen sich mit 30-55 Euro pro Quadratmeter im mittleren Preissegment der Naturdämmstoffe.
Schafwolle als natürlicher Dämmstoff
Schafwolle ist ein faszinierender Dämmstoff, den die Natur perfektioniert hat. Was Schafe warm hält, funktioniert auch in unseren Wänden und Dächern hervorragend. Mit einer Wärmeleitfähigkeit von etwa 0,035 bis 0,040 W/mK gehört Schafwolle zu den leistungsstärksten natürlichen Dämmstoffen.
Ein einzigartiger Vorteil: Schafwolle kann bis zu 30% ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben, ohne dass ihre Dämmleistung beeinträchtigt wird. Diese Eigenschaft macht sie besonders wertvoll für die Innendämmung und in Feuchträumen.
Schafwolle bindet zudem Schadstoffe aus der Luft – insbesondere Formaldehyd, das in vielen Baumaterialien vorkommt. Als natürliches Produkt ist sie allerdings für manche Schädlinge attraktiv und wird daher meist mit einem biologisch unbedenklichen Mottenschutz behandelt.
Bei der Ökobilanz muss man fairerweise erwähnen, dass die Tierhaltung zu berücksichtigen ist. Dennoch schneidet Schafwolle im Vergleich zu konventionellen Dämmstoffen deutlich besser ab. Die Kosten liegen im mittleren bis höheren Bereich der Naturdämmstoffe.
Schilf: Traditionelles Material zum Dämmen
Schilf oder auch Reet genannt zählt zu den ältesten Baumaterialien der Welt. Die traditionellen Reetdächer an der Nordseeküste zeugen von der Langlebigkeit und Funktionalität dieses natürlichen Materials. Als Dämmstoff wird Schilf heute in Form von Schilfrohrplatten angeboten.
Die Pflanzen wachsen in Feuchtgebieten und werden nachhaltig geerntet – ohne Dünger oder Pestizide. Die Halme werden zu Matten oder Platten gebunden, die sich leicht verarbeiten lassen. Mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,048 bis 0,052 W/mK ist Schilf zwar nicht der effizienteste Dämmstoff, überzeugt aber durch andere Qualitäten.
In unserem letzten Projekt haben wir Schilfplatten als Putzträger für Lehmputz verwendet – eine perfekte Kombination! Schilf ist von Natur aus feuchtigkeitsresistenter als viele andere natürliche Dämmstoffe. Ein Nachteil: Es ist etwas brandanfälliger und benötigt ggf. zusätzlichen Brandschutz.
Die Preise für Schilfdämmung sind moderat, variieren aber je nach Herkunft. Regional produzierte Schilfprodukte haben natürlich eine bessere Ökobilanz als importierte Ware.
Korkdämmung für nachhaltiges Bauen
Kork stammt aus der Rinde der Korkeiche und ist ein wahrer Alleskönner unter den Naturdämmstoffen. Die Bäume werden zur Gewinnung nicht gefällt – nur die äußere Rinde wird alle 9-12 Jahre abgeschält. Danach wächst sie wieder nach – ein perfektes Beispiel für nachhaltige Ressourcennutzung.
Als Dämmstoff wird Kork meist zu Platten verarbeitet, die sich durch Elastizität und Bruchfestigkeit auszeichnen. Mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,040 bis 0,050 W/mK bietet Kork eine solide Dämmleistung. Besonders hervorzuheben ist die hohe Druckfestigkeit, die den Einsatz selbst im Bodenbereich ermöglicht.
Ich bin immer wieder beeindruckt, wie vielseitig Kork eingesetzt werden kann – von der Fassadendämmung bis zur Perimeterdämmung im Erdreich. Bei einem Projekt im letzten Jahr haben wir Korkplatten für die Dämmung eines Kellerfußbodens verwendet – mit ausgezeichneten Ergebnissen hinsichtlich Wärmeschutz und Trittschallreduzierung.
Preislich liegt Kork mit 15-40 Euro pro Quadratmeter im mittleren Segment. Die Investition lohnt sich aber durch die außergewöhnliche Langlebigkeit – Korkdämmungen können problemlos 50 Jahre und länger halten.
Holzfasern: Effizient dämmen mit der Natur
Holzfaserdämmung hat sich in den letzten Jahren zu einem der beliebtesten ökologischen Dämmstoffe entwickelt – und das aus gutem Grund. Hergestellt aus Restholz der Säge- und Holzindustrie, nutzt dieser Dämmstoff Rohstoffe, die sonst möglicherweise ungenutzt blieben.
Die Wärmeleitfähigkeit von Holzfaserdämmplatten liegt bei sehr guten 0,035 bis 0,040 W/mK. Was Holzfasern besonders auszeichnet: Sie bieten einen hervorragenden sommerlichen Hitzeschutz dank ihrer hohen Wärmespeicherkapazität. Wenn draußen die Temperaturen steigen, bleibt es drinnen angenehm kühl.
Als Holzbauexperte setze ich Holzfaserdämmung besonders gerne bei der Dachdämmung ein. Die Platten sind robust, leicht zu verarbeiten und können je nach Produkt sowohl für die Zwischen- als auch für die Aufsparrendämmung verwendet werden.
Ein weiterer Vorteil: Holzfaserdämmung ist diffusionsoffen und kann Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben. Das sorgt für ein gesundes Raumklima und minimiert das Risiko von Schimmelbildung. Die Preise variieren je nach Dichte und Einsatzbereich zwischen 7 und 40 Euro pro Quadratmeter.
Anwendung ökologischer Dämmstoffe
Die richtige Anwendung entscheidet über den Erfolg jeder Dämmmaßnahme. Jeder Bereich des Hauses stellt spezifische Anforderungen an das Dämmmaterial. Vom Dach bis zum Keller – überall lassen sich natürliche Dämmstoffe sinnvoll einsetzen.
Bei der Planung sollten Sie immer die bauphysikalischen Gegebenheiten berücksichtigen. Ein diffusionsoffener Wandaufbau funktioniert anders als eine dämmende Schicht unter der Bodenplatte. Fachliche Beratung ist hier Gold wert und hilft, teure Fehler zu vermeiden.
Je nach Anwendungsbereich kommen die Dämmstoffe in unterschiedlichen Formen zum Einsatz – als feste Platten, flexible Matten oder lose als Einblasdämmung. Wichtig ist immer der lückenlose Anschluss, um Wärmebrücken zu vermeiden.
Dachdämmung mit ökologischen Materialien
Das Dach ist für etwa 25% der Wärmeverluste eines ungedämmten Hauses verantwortlich. Eine gute Dachdämmung mit ökologischen Materialien schafft nicht nur im Winter angenehme Temperaturen, sondern schützt auch vor sommerlicher Hitze.
Für die Dachdämmung haben sich besonders Holzfasern, Hanf und Zellulose bewährt. Bei der Zwischensparrendämmung werden flexible Matten zwischen die Sparren geklemmt, während für die Aufsparrendämmung festere Platten zum Einsatz kommen. Hohlräume lassen sich hervorragend mit Einblasdämmung aus Zellulose oder Holzfasern füllen.
Aus meiner Erfahrung kann ich sagen: Die Kombination verschiedener Materialien kann oft die beste Lösung sein. Bei einem Dachausbau kombinierten wir Holzfaserplatten für die Aufsparrendämmung mit Hanfmatten zwischen den Sparren – perfekter Wärmeschutz und hervorragendes Raumklima!
Achten Sie beim Dach unbedingt auf den richtigen Feuchteschutz. Eine diffusionsoffene Unterspannbahn und ggf. eine Dampfbremse (nicht zu verwechseln mit einer Dampfsperre!) sorgen dafür, dass Feuchtigkeit kontrolliert abgeführt wird.
Fassaden- und Innendämmung ökologisch gestalten
Die Fassadendämmung ist ein wirksamer Weg, um Energieverluste zu reduzieren. Mit natürlichen Dämmstoffen lässt sich ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) genauso effektiv umsetzen wie mit konventionellen Materialien.
Für die Fassadendämmung eignen sich besonders druckfeste Materialien wie Holzfaser- und Korkplatten. Sie werden direkt auf die Außenwand geklebt und verdübelt, anschließend verputzt. Ein solches ökologisches WDVS schützt die Bausubstanz und verbessert das Raumklima spürbar.
Die Innendämmung ist eine Alternative, wenn eine Außendämmung nicht möglich ist – etwa bei denkmalgeschützten Fassaden. Hier kommen diffusionsoffene Materialien wie Kalziumsilikatplatten, Holzfasern oder Schilfplatten zum Einsatz. Bei der Innendämmung ist die richtige Planung besonders wichtig, um Feuchteschäden zu vermeiden.
Was viele nicht wissen: Natürliche Dämmstoffe können bis zu 30% Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben, ohne ihre Dämmeigenschaften zu verlieren. Diese Eigenschaft macht sie besonders wertvoll bei der Sanierung von Altbauten, wo Feuchtigkeit oft ein Problem darstellt.
Geschossdecke dämmen mit ökologischen Dämmstoffen
Eine oft unterschätzte, aber sehr kosteneffiziente Dämmmaßnahme ist die Dämmung der Geschossdecke zum unbeheizten Dachboden oder zum Keller. Hier lassen sich mit relativ geringem Aufwand erhebliche Energieeinsparungen erzielen.
Für die oberste Geschossdecke eignen sich besonders Einblasprodukte wie Zellulose oder lose Schüttungen aus Kork. Alternativ können Dämmmatten aus Hanf, Flachs oder Schafwolle zwischen die Balken verlegt werden. Wenn der Dachboden begehbar bleiben soll, kommen druckfeste Platten zum Einsatz.
Die Kellerdeckendämmung lässt sich gut mit druckfesten Platten aus Holzfasern oder Kork realisieren, die direkt an die Decke geklebt werden. Bei einem Sanierungsprojekt in einem Altbau haben wir die Kellerdecke mit Holzfaserplatten gedämmt und damit den Fußboden im Erdgeschoss um mehrere Grad wärmer gemacht – das spürt man sofort an den Füßen!
Ein Tipp aus der Praxis: Bei der Dämmung von Geschossdecken unbedingt auf den korrekten Anschluss an die Wände achten, um Wärmebrücken zu vermeiden. Manchmal sind es die kleinen Details, die den Unterschied machen.
Dämmplatten und Dämmmatten aus natürlichen Dämmstoffen
Je nach Anwendungsbereich und Material kommen ökologische Dämmstoffe in verschiedenen Formen zum Einsatz. Die gängigsten sind Dämmplatten, Dämmmatten und Einblasdämmung.
Dämmplatten sind formstabile Produkte mit hoher Druckfestigkeit. Sie eignen sich hervorragend für die Fassadendämmung, Dachdämmung oder auch zum Dämmen von Fußböden. Materialien wie Holzfaser, Kork oder gepresste Hanffasern werden häufig in Plattenform angeboten.
Dämmmatten sind flexibel und lassen sich leicht an unregelmäßige Formen anpassen. Sie sind ideal für die Zwischensparrendämmung oder zum Ausfüllen von Gefachen in Fachwerkwänden. Schafwolle, Hanf und Flachs werden typischerweise als Matten angeboten.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Platten oder Matten aus natürlichen Materialien schaffen ein angenehmes Raumklima, sind frei von bedenklichen Zusatzstoffen und können am Ende ihrer Nutzungsdauer oft kompostiert werden. Im Brandfall entstehen keine giftigen Gase wie bei manchen synthetischen Dämmstoffen.
Ein praktisches Beispiel: Bei der Dämmung eines Dachgeschosses verwendeten wir Hanfdämmmatten zwischen den Sparren und ergänzten diese mit einer Aufsparrendämmung aus Holzfaserplatten. Das Ergebnis war nicht nur energetisch optimal, sondern schaffte auch ein hervorragendes Raumklima – selbst an heißen Sommertagen bleibt es angenehm kühl.
Natürlich dämmen: Nachhaltige Dämmmaßnahmen für Ihr Zuhause
Der Weg zu einem energieeffizienten und ökologisch gedämmten Zuhause beginnt mit einer gründlichen Planung. Erst analysieren, dann dämmen – das spart Kosten und maximiert den Effekt.
Starten Sie mit einer Bestandsaufnahme: Wo verliert Ihr Haus die meiste Wärme? Oft sind es Dach, Fassade oder Kellerdecke. Ein Energieberater kann mit einer Thermografie die Schwachstellen sichtbar machen.
Wägen Sie ab, welche Maßnahmen den größten Effekt bei vertretbaren Kosten bringen. Manchmal ist es sinnvoller, erst die Kellerdecke zu dämmen, bevor Sie sich an die aufwendigere Fassadendämmung wagen. Die Kosten für natürliche Dämmstoffe variieren zwischen 8 und 55 Euro pro Quadratmeter, je nach Material und Anwendung.
Was viele unterschätzen: Die Qualität der Ausführung ist mindestens genauso wichtig wie das Material selbst. Eine lückenhafte Dämmung kann die Dämmwirkung um bis zu 30% reduzieren. Investieren Sie daher in erfahrene Handwerker, die mit ökologischen Materialien vertraut sind.
Über die Jahre habe ich festgestellt: Die Kombination verschiedener natürlicher Dämmstoffe führt oft zum besten Ergebnis. Jedes Material hat seine spezifischen Stärken für bestimmte Anwendungsbereiche. Bei einem Kundenhaus nutzten wir Zellulose-Einblasdämmung für das Dach, Holzfaser-WDVS für die Fassade und Korkplatten für den Boden – eine perfekte Gesamtlösung.
Denken Sie langfristig! Eine gute Dämmung hält 30 Jahre und länger. Die etwas höheren Anfangskosten für ökologische Dämmstoffe relativieren sich über diese Zeitspanne, besonders wenn man die positiven Effekte auf das Raumklima und die Umwelt mit einbezieht.
Und nicht zuletzt: Informieren Sie sich über Förderprogramme. Für energetische Sanierungen mit nachhaltigen Materialien gibt es attraktive Zuschüsse und zinsgünstige Kredite. Das macht ökologisches Dämmen noch attraktiver.
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