Fenster austauschen: Förderung & Zuschuss

Veröffentlicht am: 13. April 2025
Letztes Update: 11. April 2025
Team Immobilienwerker
Autor: Team Immobilienwerker
Fenster austauschen Förderung Illustration

Der Austausch alter Fenster bietet nicht nur mehr Wohnkomfort, sondern kann auch erheblich zur Energieeinsparung beitragen. Mit staatlicher Förderung wird dieser wichtige Schritt zur energetischen Sanierung deutlich attraktiver für Hausbesitzer.

Aktuell unterstützt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) den Einbau neuer, dreifach verglaster Fenster mit bis zu 20 % der förderfähigen Kosten. Voraussetzung ist ein U-Wert von maximal 0,95 W/(m²K) sowie ein Gebäudealter von mindestens fünf Jahren. Die maximale Fördersumme beträgt dabei 12.000 Euro bei Investitionskosten von bis zu 60.000 Euro pro Wohneinheit.

Als Alternative oder Ergänzung zum BAFA-Zuschuss können Sie auch KfW-Kredite nutzen oder von der steuerlichen Absetzbarkeit profitieren. Ein Energieberater sollte bei der Planung eingebunden werden – dies ist besonders beim individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) verpflichtend und erhöht oft generell die Förderquote.

In diesem Artikel erfahren Sie alles über die verschiedenen Fördermöglichkeiten, technische Anforderungen an förderfähigen Fenster, die Antragsstellung und Tipps zur optimalen Planung Ihres Fenstertauschs.

factDas Wichtigste auf einen Blick

  • Energieeinsparung: Moderne Fenster mit Dreifachverglasung reduzieren Heizkosten deutlich und steigern den Wohnkomfort.
  • Förderprogramme: Die BAFA bietet bis zu 20 % Zuschuss für dreifach verglaste Fenster und maximal 12.000 € pro Wohneinheit.
  • Technische Voraussetzungen: Für eine Förderung müssen Fenster einen U-Wert von ≤0,95 W/(m²K) aufweisen.
  • Gebäudealter: Das Gebäude muss mindestens 5 Jahre alt sein, um BAFA-Zuschüsse beantragen zu können.
  • Energieberatung: Die Einbindung eines Energieberaters ist bei Förderanträgen mit individuellem Sanierungsfahrplan (iSFP) verpflichtend und erhöht die Fördersumme.

Vorteile neuer Fenster für Ihre Immobilie

Wie oft haben Sie eigentlich schon darüber nachgedacht, Ihre alten Fenster gegen neue auszutauschen? Vielleicht spüren Sie im Winter den kalten Luftzug, wenn Sie in der Nähe Ihrer Fenster stehen oder Sie bemerken, dass Ihre Heizkosten jedes Jahr steigen. Alte und undichte Fenster können ein echter Energiefresser sein. Besonders einfach verglaste Fenster oder solche mit kaputten Dichtungen lassen wertvolle Wärme nach draußen entweichen.

Der Austausch alter Fenster bringt zahlreiche Verbesserungen mit sich. Neue Fenster schützen nicht nur vor Kälte und Zugluft, sondern auch vor Lärm und können die Sicherheit Ihres Zuhauses erhöhen. Erfahrungsgemäß merken unsere Kunden den Unterschied sofort. “Nach dem Einbau neuer Fenster konnte ich endlich wieder ruhig schlafen, ohne den Straßenlärm zu hören”, berichtete uns kürzlich ein Kunde aus Köln.

Energieeinsparung durch moderne Verglasung

Moderne Fenster mit Dreifachverglasung sind echte Energiesparer. Während veraltete Fenster, insbesondere einfach verglaste Fenster, bis zu 40 % der Heizenergie entweichen lassen, reduzieren neue, gut gedämmte Fenster diesen Verlust erheblich.

Der U-Wert spielt dabei eine entscheidende Rolle. Er gibt an, wie viel Wärme durch das Material nach außen dringt. Je niedriger dieser Wert ist, desto besser die Dämmung. Für das gesamte Fenster (Rahmen und Glas) sollte der U-Wert bei maximal 0,95 W/(m²K) liegen, um förderfähig zu sein.

FenstertypU-Wert (ca.)Energieverlust
Einfachverglasung5,0 W/(m²K)Sehr hoch
Moderne Zweifachverglasung1,1 W/(m²K)Mittel
Dreifachverglasung0,7 W/(m²K)Niedrig

Dreifach verglaste Fenster können im Vergleich zu einfach verglasten Fenstern Ihre Energiekosten um bis zu 20 % senken. Das macht sich schnell im Geldbeutel bemerkbar! Über die Lebensdauer der Fenster können Sie dadurch mehrere tausend Euro sparen.

Wohnkomfort steigern und Heizkosten senken

Neben der Energieeinsparung bieten neue Fenster einen spürbar höheren Wohnkomfort. Haben Sie sich auch schon mal gewundert, warum es in manchen Räumen immer kälter ist als in anderen? Oft liegt das an undichten Fenstern. Neue Fenster verringern den Luftaustausch und sorgen für eine gleichmäßigere Temperaturverteilung im Raum.

Ein weiterer Vorteil: Die Oberflächen moderner Fenster bleiben auch im Winter wärmer. Kalte Fensteroberflächen führen nämlich dazu, dass wir Räume oft als unbehaglich empfinden, selbst wenn die Lufttemperatur eigentlich angenehm ist. Mit dem Einbau neuer Fenster entsteht ein spürbar angenehmeres Raumklima.

Was viele nicht wissen: Neue Fenster können auch vor Schimmelbildung schützen. Allerdings sollten Sie beachten, dass sie den Luftaustausch verringern. Das bedeutet, dass Sie möglicherweise Ihr Lüftungsverhalten anpassen müssen. Regelmäßiges Stoßlüften wird mit modernen und dichten Fenstern noch wichtiger.

Fördermöglichkeiten im Überblick

Wir haben gute Nachrichten für alle, die ihre Fenster tauschen möchten: Der Staat unterstützt Sie dabei! Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) macht den Austausch von Fenstern finanziell attraktiver. Bei der Planung energetischer Maßnahmen lohnt es sich, die verschiedenen Optionen genau zu prüfen.

Grundsätzlich haben Sie drei Möglichkeiten, staatliche Förderung für den Fenstertausch zu erhalten:

  • BAFA-Zuschüsse für Einzelmaßnahmen
  • KfW-Kredite mit Tilgungszuschuss
  • Steuerliche Absetzbarkeit der Kosten

Welche Variante für Sie am günstigsten ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab: dem Umfang Ihrer Sanierung, Ihrer steuerlichen Situation und natürlich dem Budget.

BAFA-Zuschüsse für Fenster mit Dreifachverglasung

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bietet attraktive Zuschüsse für neue Fenster. Die Grundförderung beträgt 15 % der förderfähigen Kosten. Haben Sie einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) erstellen lassen, erhöht sich die Förderung auf 20 % der förderfähigen Kosten!

Die maximalen förderfähigen Kosten sind dabei auf 60.000 Euro pro Wohneinheit begrenzt. Daraus ergibt sich ein maximaler Zuschuss von 12.000 Euro bei Vorlage eines Sanierungsfahrplans. Pro Fenster können je nach Größe und Ausführung zwischen 100 und 1.000 Euro Förderung zusammenkommen.

Wichtig: Nur Fenster mit Dreifachverglasung und einem U-Wert für das gesamte Fenster von höchstens 0,95 W/(m²K) sind förderfähig. Einfach verglaste Fenster gegen zweifach verglaste auszutauschen reicht für die BAFA-Förderung leider nicht aus.

Aus unserer Beratungspraxis kann ich sagen: Der Mehrpreis für die Dreifachverglasung lohnt sich fast immer, besonders wenn Sie die Förderung in Anspruch nehmen. Einer unserer Kunden sparte durch die BAFA-Förderung über 4.000 Euro beim Austausch von 8 Fenstern!

KfW und BAFA: Programme für energetische Sanierung

Neben dem BAFA bietet auch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) interessante Fördermöglichkeiten an. Die KfW und BAFA haben ihre Programme in den letzten Jahren mehrfach angepasst. Daher ist es wichtig, sich über die aktuellen Konditionen zu informieren.

Im Gegensatz zum BAFA-Zuschuss gewährt die KfW zinsgünstige Kredite mit Tilgungszuschüssen für energetische Sanierungen. Der maximale Kreditbetrag liegt bei beeindruckenden 150.000 Euro pro Wohneinheit. Besonders vorteilhaft: Bei umfassenden Sanierungsmaßnahmen, die zu einem höheren Effizienzstandard führen, sind die Konditionen noch günstiger.

Die Kombination von KfW und BAFA ist übrigens nicht möglich – Sie müssen sich für einen der beiden Förderwege entscheiden. In unserer Praxis hat sich gezeigt: Für kleinere Maßnahmen wie den reinen Fenstertausch ist oft der BAFA-Zuschuss die bessere Wahl. Für größere Sanierungsprojekte kann der KfW-Kredit vorteilhafter sein.

Steuerliche Absetzbarkeit als Alternative nutzen

Eine dritte Option ist die steuerliche Absetzbarkeit energetischer Sanierungsmaßnahmen. Wenn Sie weder BAFA-Zuschuss noch KfW-Förderung nutzen möchten, können Sie 20 % der Kosten für den Austausch von Fenstern über drei Jahre verteilt von der Steuer absetzen.

Die maximale Steuerersparnis beträgt dabei 40.000 Euro pro Wohnobjekt. Ob sich dieser Weg lohnt, hängt stark von Ihrer individuellen Steuersituation ab. Ein kurzes Rechenbeispiel:

Bei Kosten von 20.000 Euro für neue Fenster können Sie insgesamt 4.000 Euro (20 %) von der Steuerschuld abziehen. Bei einem Grenzsteuersatz von 35 % entspricht das einer Ersparnis von 1.400 Euro. Im Vergleich dazu würde die BAFA-Förderung bei 15 % direkt 3.000 Euro Zuschuss bedeuten.

Die steuerliche Variante lohnt sich vor allem dann, wenn Sie aus irgendwelchen Gründen keine der anderen Förderungen in Anspruch nehmen können. Etwa, weil Ihre Fenster nicht die technischen Anforderungen erfüllen oder weil Sie bereits andere Fördermittel für dasselbe Objekt beansprucht haben.

Technische Anforderungen für förderfähige Fenster

Die technischen Anforderungen an förderfähige Fenster sind klar definiert. Nicht jedes neue Fenster wird automatisch gefördert! Um Förderung zu erhalten, müssen die Fenster bestimmte energetische Standards erfüllen. So stellen die Förderprogramme sicher, dass wirklich nur hocheffiziente Fenster unterstützt werden.

Wir haben schon oft erlebt, dass Kunden überrascht waren, wenn ihr Angebot für neue Fenster nicht förderfähig war. Deshalb ist es wichtig, vor dem Kauf genau hinzuschauen und die technischen Details zu verstehen.

U-Wert als entscheidendes Förderkriterium

Der U-Wert für das gesamte Fenster ist das entscheidende Kriterium für die Förderfähigkeit. Dieser Wert muss bei maximal 0,95 W/(m²K) liegen. Was bedeutet das aber eigentlich?

Der U-Wert gibt an, wie viel Wärmeenergie durch einen Quadratmeter des Materials bei einem Temperaturunterschied von einem Kelvin (entspricht einem Grad Celsius) fließt. Je niedriger dieser Wert ist, desto besser die Dämmwirkung. Wichtig zu verstehen: Es zählt der U-Wert für das gesamte Fenster, nicht nur für die Verglasung!

Ein typisches einfach verglastes Fenster hat einen U-Wert von etwa 5,0 W/(m²K), ein älteres Isolierglasfenster liegt bei etwa 3,0 W/(m²K). Moderne Zweifachverglasungen erreichen Werte um 1,1 W/(m²K), während hochwertige Dreifachverglasungen auf 0,7 W/(m²K) oder sogar darunter kommen können.

Der Rahmen spielt ebenfalls eine wichtige Rolle beim Gesamt-U-Wert. Gute Holz- oder Kunststoffrahmen mit Dämmkern können hier punkten, während ältere Aluminiumrahmen ohne thermische Trennung echte Wärmebrücken darstellen.

Fenster mit Dreifachverglasung: Standards und Qualität

Dreifach verglaste Fenster sind mittlerweile Standard bei Neubauten und energetischen Sanierungen. Sie bestehen aus drei Glasscheiben mit zwei Zwischenräumen, die mit Edelgas (meist Argon) gefüllt sind. Zusätzlich sind die Scheiben mit einer speziellen Wärmeschutzbeschichtung versehen.

Bei der Auswahl der Fenster sollten Sie nicht nur auf den U-Wert achten. Auch der g-Wert (Gesamtenergiedurchlassgrad) spielt eine Rolle. Er gibt an, wie viel Sonnenenergie durch das Glas ins Haus gelangt. Je nach Ausrichtung des Fensters kann ein höherer oder niedrigerer g-Wert sinnvoll sein.

Qualitätskriterien für hochwertige Fenster:

  • Wärmedämmung (niedriger U-Wert)
  • Luftdichtheit der Anschlüsse
  • Schlagregendichtheit
  • Schallschutz
  • Einbruchhemmung
  • Bedienkomfort

Aus unserer Erfahrung können wir sagen: Sparen Sie nicht am falschen Ende! Der Preisunterschied zwischen mittelmäßigen und hochwertigen Fenstern amortisiert sich meist schon nach wenigen Jahren durch geringere Heizkosten und höheren Komfort.

Fördervoraussetzungen und Antragsstellung

Um eine Förderung für neue Fenster zu erhalten, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Die wichtigsten haben wir hier für Sie zusammengestellt. Die Beantragung selbst ist nicht kompliziert, wenn Sie wissen, worauf es ankommt. Als Energieberater mit langjähriger Erfahrung können wir Ihnen versichern: Die Mühe lohnt sich!

Gebäudealter und bauliche Bedingungen beachten

Eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Förderung: Das Gebäude muss mindestens fünf Jahre alt sein, wenn Sie beim BAFA einen Zuschuss beantragen möchten. Für Neubauten gibt es keine Fenstertausch-Förderung – was logisch ist, da hier ohnehin moderne Fenster eingebaut werden müssen.

Auch der Zustand der bestehenden Fenster spielt eine Rolle. Wenn die alten Fenster nicht mehr funktionsfähig oder stark beschädigt sind, kann dies die Förderung beeinflussen. Die Förderung zielt in erster Linie auf die energetische Verbesserung ab, nicht auf die Behebung von Schäden.

Die baulichen Gegebenheiten sollten ebenfalls vor dem Austausch genau untersucht werden. Wenn beispielsweise die Fensterlaibung Schäden aufweist oder Wärmebrücken bestehen, sollten diese Probleme gleichzeitig behoben werden. Sonst kann der Nutzen der neuen Fenster stark eingeschränkt sein.

Individuellen Sanierungsfahrplan erstellen lassen

Ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) lohnt sich fast immer! Mit diesem Dokument erhöht sich die BAFA-Förderung von 15 % auf 20 % der förderfähigen Kosten. Der Sanierungsfahrplan wird von qualifizierten Energieberatern erstellt und zeigt auf, wie Ihr Gebäude Schritt für Schritt energetisch optimiert werden kann.

Der iSFP berücksichtigt die Besonderheiten Ihres Gebäudes und Ihre persönlichen Pläne und finanziellen Möglichkeiten. Er gibt eine sinnvolle Reihenfolge der Maßnahmen vor und hilft, Fehlinvestitionen zu vermeiden. Oft kostet ein iSFP zwischen 1.000 und 1.500 Euro, wird aber zu 80 % vom BAFA bezuschusst.

Die Erstellung eines individuellen Sanierungsfahrplans hat einen weiteren Vorteil: Sie erhalten den sogenannten “iSFP-Bonus” nicht nur für den Fenstertausch, sondern für alle darin empfohlenen Einzelmaßnahmen, die Sie innerhalb von 15 Jahren umsetzen. Das kann die Gesamtförderung deutlich erhöhen.

Förderung beantragen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Die Beantragung der Förderung erfolgt in mehreren Schritten. Der wichtigste Punkt vorweg: Der Antrag muss vor Beginn der Maßnahme gestellt werden! Dies ist eine häufige Fehlerquelle. Erst nach Erhalt der Zusage dürfen Sie mit dem Fenstertausch beginnen.

So gehen Sie vor, um Förderung zu erhalten:

  1. Unsere Energieberater einbinden und ggf. iSFP erstellen lassen
  2. Angebote von Fachunternehmen einholen (mit Nachweis der technischen Anforderungen)
  3. Förderantrag beim BAFA oder KfW stellen
  4. Nach Erhalt der Förderzusage: Auftragsvergabe und Durchführung
  5. Nach Fertigstellung: Verwendungsnachweis einreichen

Für die BAFA-Förderung erfolgt die Antragstellung online über das BAFA-Portal. Die Bearbeitung dauert derzeit etwa 4-12 Wochen. Planen Sie diese Zeit unbedingt ein! Für die KfW-Förderung stellen Sie den Antrag über Ihre Hausbank.

Ein Tipp aus unserer Praxis: Achten Sie peinlich genau auf die vollständige Dokumentation. Fehlen Nachweise oder sind Unterlagen unvollständig, kann dies die Auszahlung der Förderung verzögern oder sogar gefährden.

Kosten und Finanzierung beim Fenstertausch

Die Kosten für neue Fenster variieren je nach Material, Größe, Ausstattung und natürlich der Anzahl der zu ersetzenden Fenster stark. Auch die Kosten für den Einbau neuer Fenster spielen eine wichtige Rolle bei der Gesamtkalkulation. Lassen Sie uns einen realistischen Blick auf die zu erwartenden Investitionen werfen.

Kosten für neue Fenster und Einbau

Die Kosten für neue Fenster setzen sich aus mehreren Komponenten zusammen. Zunächst gehören natürlich die reinen Materialkosten für die Fenster selbst dazu, dann die Kosten für den Einbau und schließlich sollten Sie auch die Entsorgung der alten Fenster nicht vergessen.

Ein Standardfenster mit Dreifachverglasung und den nötigen technischen Eigenschaften für die Förderung kostet je nach Größe zwischen 500 und 1.200 Euro pro Stück. Dazu kommen die Kosten für den Einbau, die sich auf etwa 200 bis 400 Euro pro Fenster belaufen können.

Typische Kostenbestandteile beim Fenstertausch:

PositionKosten pro FensterKostenfaktoren
Fensterelement500 – 1.200 €Größe, Material, Verglasung
Einbaukosten200 – 400 €Aufwand, Zugänglichkeit
Entsorgung30 – 50 €Menge, regionale Gebühren
Zusatzleistungen50 – 300 €Fensterbänke, Rollläden, etc.

Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit 10-15 Fenstern können die Gesamtkosten also zwischen 8.000 und 25.000 Euro liegen. Das ist eine beträchtliche Investition, die sich aber durch die Energieeinsparung und die verschiedenen Fördermöglichkeiten durchaus rechnet.

Ein einzelnes Fenster zu tauschen ist übrigens verhältnismäßig teurer als mehrere auf einmal. Die An- und Abfahrt der Handwerker, die Baustelleneinrichtung und andere Fixkosten verteilen sich bei größeren Aufträgen auf mehrere Fenster.

Maximale Fördersumme und Zuschuss pro Fenster

Wie hoch die Förderung pro Fenster ausfällt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die gute Nachricht: Die maximale Förderung ist durchaus großzügig bemessen.

Bei der BAFA-Förderung können maximal 60.000 Euro förderfähige Kosten pro Wohneinheit angesetzt werden. Bei einem Fördersatz von 15 % entspricht das einer maximalen Förderung von 9.000 Euro. Mit individuellem Sanierungsfahrplan steigt der Fördersatz auf 20 % und die maximale Förderung auf 12.000 Euro.

Der Zuschuss pro Fenster ist nicht fest definiert, sondern ergibt sich aus den förderfähigen Kosten und dem Fördersatz. Bei einem mittelgroßen Fenster mit Kosten neue Fenster von insgesamt 1.500 Euro (inkl. Einbau) würde die Förderung bei 225 Euro (15 %) bzw. 300 Euro (20 % mit iSFP) liegen.

Bei der KfW-Förderung gelten andere Regeln: Hier können Sie einen zinsgünstigen Kredit bis zu 150.000 Euro pro Wohneinheit erhalten, mit einem zusätzlichen Tilgungszuschuss von bis zu 20 % bei Einzelmaßnahmen.

Unsere Erfahrung zeigt: Für reine Fensteraustauschmaßnahmen ist der BAFA-Zuschuss oft die attraktivere Option. Wenn Sie jedoch ohnehin einen Kredit aufnehmen müssen oder weitere Sanierungsmaßnahmen planen, kann die KfW-Variante vorteilhafter sein.

Fenster tauschen: Planung und Umsetzung

Die sorgfältige Planung ist der Schlüssel zum Erfolg beim Fenstertausch. Von der Identifizierung der problematischen Fenster bis zur fachgerechten Installation – jeder Schritt will gut überlegt sein. Besonders, wenn Sie Förderung zu erhalten möchten, ist die richtige Reihenfolge entscheidend.

Alte und undichte Fenster identifizieren

Bevor Sie überhaupt an einen Fenstertausch denken, sollten Sie prüfen, welche Fenster wirklich ausgetauscht werden müssen. Alte und undichte Fenster erkennen Sie an verschiedenen Anzeichen. Dazu gehören:

  • Spürbare Zugluft auch bei geschlossenem Fenster
  • Beschlagene Scheiben zwischen den Glasschichten
  • Schwergängige oder klemmende Mechanik
  • Verfärbungen oder Verformungen am Rahmen
  • Kondensation an der Innenseite der Scheiben

Ein einfacher Test: Halten Sie bei geschlossenem Fenster eine Kerze oder ein Feuerzeug an verschiedene Stellen des Rahmens. Flackert die Flamme, dringt Luft durch undichte Stellen ein. Oder nutzen Sie eine Wärmebildkamera – diese zeigt Kältebrücken besonders deutlich an.

Bei veralteten Fenstern lohnt sich fast immer ein Komplett-Austausch. Kleine Reparaturen oder Nachrüstungen können zwar kurzfristig helfen, sind aber oft nur eine Notlösung. Besonders wenn Ihre Fenster noch einfach verglast sind, ist der Sprung zu modernen dreifach verglasten Fenstern enorm.

Energieberater einbinden: Pflicht und Vorteile

Für die meisten Förderungen ist die Einbindung eines Energieberaters mittlerweile Pflicht. Das mag zunächst wie ein zusätzlicher Aufwand erscheinen, bringt aber erhebliche Vorteile mit sich.

Ein qualifizierter Energieberater unterstützt Sie bei:

  • Der Bestandsaufnahme und Analyse des Ist-Zustands
  • Der Auswahl der passenden Fenster (U-Wert, g-Wert etc.)
  • Der Erstellung eines individuellen Sanierungsfahrplans
  • Der korrekten Antragstellung für Fördermittel
  • Der Qualitätssicherung während der Bauphase
  • Der abschließenden Dokumentation für den Förderantrag

Die Kosten für den Energieberater werden übrigens ebenfalls gefördert – bis zu 80 % bei der Erstellung eines individuellen Sanierungsfahrplans! Diese Investition lohnt sich fast immer, da die Förderung mit iSFP um 5 Prozentpunkte höher ausfällt.

Ein Beispiel aus unserer Praxis: Bei einer Sanierungsmaßnahme mit Kosten von 25.000 Euro erhöht der iSFP die Förderung von 3.750 Euro (15 %) auf 5.000 Euro (20 %). Das ist ein Plus von 1.250 Euro – deutlich mehr als der Eigenanteil für den Energieberater.

Sanierungsreihenfolge für optimale Energieeffizienz

Die richtige Reihenfolge bei der energetischen Sanierung kann entscheidend für den Erfolg sein. Nicht immer ist der Fenstertausch die erste sinnvolle Maßnahme.

Ein durchdachter Sanierungsfahrplan berücksichtigt typischerweise diese Reihenfolge:

  1. Dämmung des Dachs oder der obersten Geschossdecke
  2. Austausch alter Fenster
  3. Dämmung der Außenwände
  4. Erneuerung der Heizungsanlage
  5. Installation einer Lüftungsanlage

Warum diese Reihenfolge? Neue Fenster verringern den Luftaustausch im Gebäude erheblich. Ohne ausreichende Dachddämmung kann dies zu Feuchteproblemen führen, da warme, feuchte Luft nach oben steigt und dort kondensiert.

Andererseits macht es wenig Sinn, zuerst teure neue Heizungsanlagen einzubauen, wenn das Gebäude noch “undicht” ist. Die Wärmedämmung sollte der Heizungsmodernisierung vorausgehen.

“Ich habe schon zu viele Fälle gesehen, wo die falsche Reihenfolge zu Problemen geführt hat”, erzählte uns ein befreundeter Bauphysiker kürzlich. “Besonders häufig sind Schimmelprobleme nach dem Fenstertausch, wenn nicht gleichzeitig das Lüftungsverhalten angepasst wird.”

Zusätzliche Maßnahmen im Sanierungskonzept

Der Austausch von Fenstern ist oft nur ein Baustein in einem größeren Sanierungskonzept. Durch die Kombination mit anderen Maßnahmen können Sie die Energieeffizienz Ihres Hauses weiter steigern und zusätzliche Fördermittel erhalten. Schauen wir uns an, wie sich verschiedene Maßnahmen sinnvoll ergänzen.

Ein umfassendes Sanierungskonzept betrachtet das Haus als Gesamtsystem. Der Austausch alter Fenster gegen neue ist dabei ein wichtiger Baustein, der mit anderen Maßnahmen harmonieren sollte.

Besonders sinnvoll ist die Kombination mit:

  • Dämmung der Außenwände: Verhindert Wärmebrücken zwischen Fenster und Wand
  • Installation von Rollläden oder Außenjalousien: Zusätzlicher Wärmeschutz im Winter, undSonnenschutz im Sommer
  • Einbau einer kontrollierten Wohnraumlüftung: Kompensiert die reduzierte natürliche Luftzirkulation

Wenn Sie die Fenster im Rahmen einer Fassadenerneuerung tauschen, entstehen Synergieeffekte. Die Anschlüsse können optimal gedämmt werden und der Einbau erfolgt im idealen Zeitfenster. Oft können bei einer solchen Komplettsanierung auch die Gesamtkosten reduziert werden, da die Baustelleneinrichtung nur einmal erfolgen muss.

Fazit: Fenstertausch als lohnende Investition mit Förderung

Der Austausch alter Fenster gegen moderne Dreifachverglasungen bietet erhebliche Vorteile für Energieeffizienz und Wohnkomfort. Mit einem U-Wert von maximal 0,95 W/(m²K) können Sie BAFA-Zuschüsse von bis zu 20% der förderfähigen Kosten erhalten. Maximal 12.000 Euro bei einem Investitionsvolumen von 60.000 Euro pro Wohneinheit sind möglich.

Für die optimale Förderung lohnt sich die Erstellung eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP), der die Förderquote von 15% auf 20% erhöht. Alternativ bieten KfW-Kredite mit Tilgungszuschüssen oder die steuerliche Absetzbarkeit weitere Finanzierungsmöglichkeiten.

Wichtig ist, dass Ihr Gebäude mindestens fünf Jahre alt sein muss und der Förderantrag zwingend vor Beginn der Maßnahmen gestellt wird. Ein Energieberater sollte frühzeitig eingebunden werden, um alle technischen Anforderungen und Förderbedingungen sicherzustellen.

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